Wieder nutzt das Kronberg Academy Festival die besondere Atmosphäre der Stadt Kronberg mit ihren außergewöhnlichen Spielstätten und schafft so für die Besucher ein besonderes Hörerlebnis in einzigartiger Umgebung. Zwei lange Nächte auf der Burg Kronberg gibt es beim diesjährigen Festival. Sie werden wesentlich von jungen Solistinnen und Solisten der Kronberg Academy gestaltet. Beide Abende starten um 22 Uhr. „Mädchen oder Weibchen?“ – mit dieser Frage beschäftigt sich die erste lange Nacht, in der unter anderem von Ludwig van Beethoven zwölf Variationen über das Thema „Ein Mädchen oder Weibchen“ aus Mozarts Oper „die Zauberflöte“ op. 66 für Violoncello und Klavier aufgeführt werden. Außerdem erklingen Werke der österreichischen Komponistin und Pianistin Maria Theresia von Paradis aus dem 18. Jahrhundert sowie von Amy Beach, die erste amerikanische Frau, die eine Sinfonie schrieb und so im 19. Jahrhundert in eine Männerdomäne einbrach. Auch die zeitgenössische, britisch-bulgarische Komponistin Dobrinka Tabakova, die seit 2017 composer in residence des BBC Concert Orchestra ist, wird mit einer Suite im Jazz Style auf der Burg zu hören sein.
Die Burg Kronberg und Kronberger Scheunen als besondere Spielstätten
Am Freitagabend um 22 Uhr startet dann die zweite lange Nacht „Im Traume“. Das besondere Programm, das ganz im Zeichen des Titels des Festivals „Frau Macht Musik“ steht, umfasst Musik von insgesamt 8 Komponisten und Komponistinnen. Bei diesem Konzert spannt sich der Bogen von Ludwig van Beethoven über die britische Komponistin und Bratschistin Rebecca Clarke und die französische Komponistin Cécile Chaminade bis hin zu Pablo de Sarasate, der sein Werk „Jota Navarra“, ein geschwinder Tanz voller Energie, Wilma Neruda widmete – einer der bedeutendsten Violinvirtuosinnen ihrer Zeit. Alle ausgewählten Werke sind eine (Zeit-) Reise ins 19. und 20. Jahrhundert und in viele musikalische Besonderheiten der von Frauen oder für Frauen komponierten Werke. Zeitgenössische Komponistinnen wie die russisch-österreichische Komponistin und Pianistin Lera Auerbauch dokumentieren eindrucksvoll das Schaffen weiblicher Musikerinnen.
„Wolke und Mond“ ist der Titel des Wandelkonzerts in Kronberger Scheunen, das am Samstag, dem 2. Oktober, bereits um 16 Uhr mit Start in der Zehntscheune beginnt und bei dem die Besucher von Scheune zu Scheune laufend insgesamt vier Musikstücken lauschen. Das kurzweilige Konzert lädt das Publikum dazu ein, sich in einer entspannten Atmosphäre unkompliziert auf zeitgenössische Musik einzulassen. Drei der Werke wurden von Frauen komponiert, wobei das Werk „Drei“ für Violoncello, Schlagzeug und Elektronik der 1994 geborenen Ágnes Peregi als Auftragswerk der Kronberg Academy zum ersten Mal überhaupt aufgeführt wird – unter Mitwirkung der jungen Komponistin. Eine musikalische Besonderheit, die man nicht verpassen sollte!
Konzert 4 „Mädchen oder Weibchen?“, Konzert 7 „Im Traume“